Der Unsinnige Donnerstag – der Donnerstag vor dem Faschingsdienstag – ist in Thaur der letzte Tag der Fasnacht. Auf der einen Seite ist man traurig, auf der anderen Seite wieder froh, ruhigeren Zeiten entgegenzusehen. Dieser Tag steht ganz im Zeichen des Abschieds von der Fasnacht.
Das letzte Mal rücken die Muller, Bären und Affen aus. Hinzu kommen noch andere Fasnachtsgestalten, die man sonst sehr selten sieht, wie das Kamel, das Fasserrössl und der Bock. An diesem Tag findet ein kleinerer Umzug durch das Dorf statt, dessen Abschluss das Begräbnis bildet. Das Begräbnis ist Ausdruck dafür, dass der Fasching nun endgültig für dieses Jahr begraben wird. Auf einer Bahre tragen sie den Thaurer Faschingsprinzen im Zottlergewand durchs Dorf. Auch die Namen der Toten sind klingend wie „Prinz Mulli-Mulli III.“, der Obermuller aus Thaur, und die „Prinzessin Sexi-Hexi II.“, seine Frau. Die Trauer kennt keine Grenzen. Die kleine Trauergemeinde, die sich dem toten Muller anschließt, kann es einfach nicht fassen, dass es schon vorbei sein soll.
Dieser Donnerstag sollte den Höhepunkt der Thaurer Fasnacht darstellen. Leider hat auch uns in Thaur der Alltag eingeholt und die Begeisterung für diesen Tag ist weniger geworden.
Gerade deshalb versuchen die Thaurer Muller, jetzt speziell mit dem „Nachtumzug“, den Unsinnigen Donnerstag, abgesehen vom großen Thaurer Mullerlaufen, wieder zum Highlight der Fasnacht zu machen! Von Jahr zu Jahr mit immer größerem Erfolg.
Die Bemühungen tragen Früchte. Der Umzug am Unsinnigen Donnerstag entwickelt sich wieder dort hin, wo er hin gehört. Wir sind stolz darauf, dass die Thaurer Bevölkerung wieder reges Interesse am Umzug zeigt. Somit findet die Thaurer Fasnacht wieder einen würdigen Abschluss.
Die Thaurer Muller beim wegmullen vor der Metzgerei Wurzer, voll in ihrem Element.